Hier erfahren Sie mehr über unsere moderne technische Ausstattung, die uns am Herzen liegende Nachhaltigkeit & Ökologie und unsere traditionsreiche Firmengeschichte:

Technische Ausstattung

Für den Satz- und Druckbereich stehen in unserem Maschinenpark verschiedene Geräte zur Verfügung. Dazu gehören ein High End Scanner „Screen Cezanne“, ein Agfa Apogee Rip, ein Computer-To-Plate (CTP) System und eine Komori Lithrone 529 mit Farbsteuerung KHS-AI und Spektralfotometer. Des Weiteren sind wir in der Lage, Ihnen auch Buchdruck mit Tiegel und Handsatz anzubieten.

In unserer Weiterverarbeitungsabteilung finden sich neben einer Zusammentragmaschine auch Maschinen zum Heften, Falzen, Stanzen, Schneiden und für die Klebebindung.

Nachhaltigkeit & Ökologie

Da wir die Zukunft im Blick haben, wollen wir natürlich in unserer Druckerei dafür sorgen, dass die Umwelt weniger belastet wird. Deshalb arbeiten wir mit prozesslosen Druckplatten und einer Makulaturbogenreduktion durch unsere Komori KHS-AI mit Selbstlernfunktion. Die Papierabfallvermeidung hat unserer Meinung nach dabei den höchsten ökologischen Stellenwert.

Für den Druck verwenden wir ausschließlich chlorfrei gebleichtes Papier, vorzugsweise Recyclingpapier. Bei Bedarf liefern wir Ihnen die Druckerzeugnisse mit einem modernen energiesparenden Fahrzeug u.a. in der Region Jena/Saale-Holzland-Kreis, Weimar und Weimarer Land. Die Druckmaschine wird automatisch und somit sparsam mit Waschmitteln der Klasse III gereinigt. Die gesamte Beleuchtung der Druckerei erfolgt durch T5-Neonröhren mit höchster Energieeffizienzklasse und durch unsere schlanke Serverarchitektur sorgen wir im Bereich IT für Stromeinsparung. Zusätzlich nutzen wir die durch den Druckprozess entstehende Wärme in über der Druckerei liegenden Wohnetagen, denn Ökologie und Ökonomie lassen sich bestens verbinden.

Ökoprofit

Erfolgreiche Teilnahme am Kooperationsprogramm ÖKOPROFIT 2004/2005

Auszeichnung: Energie-IQ Stadtwettbewerb 2003 der EnBW AG

Firmengeschichte

„Mehr als das Gold hat das Blei die Welt verändert. Und mehr als das Blei in der Flinte
das im Setzkasten.“

Georg Friedrich Lichtenberg (1742–1799)

Die Stadtrodaer Buchdruckerei Emil & Dr. Edgar Richter befindet sich seit mehr als 100 Jahren  in Familienbesitz. Das traditionsreiche Unternehmen wurde 2005 mit dem Innovationspreis der Deutschen Druckindustrie ausgezeichnet.

Den Grundstein für den Betrieb hatte am 1. Juli 1905 der aus Dautzschen bei Torgau stammende Buchdruckermeister und Zeitungsverleger Emil Richter (1867-1937) gelegt, und zwar  mit dem Kauf einer von Marie verw. Jehne in Roda geführten Druckerei mit Zeitungsverlag, in dem auch die Rodaische Zeitung  mit ihren Nebenausgaben „Der Tälerbote“ und „Wöllmisse-Zeitung“ herausgegeben wurde. Emil Richter legte besonderes Augenmerk auf technischen Fortschritt. So schaffte er 1913 die erste Typograph-Setzmaschine an, die damals „als technisches Wunder“ bestaunt wurde. 1921 verlegte er den Druckereibetrieb vom Standort Mühlenstraße in das heutige Firmengebäude am Amtsplatz.

Nach seinem Tod führte sein einziger Sohn, Dr. rer.pol. Edgar Richter (1896-1947), das Unternehmen fort. Im April 1940 erweiterte er es gezielt  durch Zukauf der Buchdruckerei Edmund Klingelstein, der Druckerei des „Generalanzeigers“, der anderen damals in Stadtroda herausgegebenen Zeitung. Als letzter Inhaber trat Arthur Klingelstein zusammen mit einem Teil der Belegschaft in die Firma Richter ein und übernahm in der dort verlegten Zeitung, die inzwischen den Namen „Stadtrodaer Zeitung“, zugleich „Stadtrodaer General-Anzeiger“, verbunden mit „Hermsdorfer Zeitung“ (Holzlandzeitung)  hatte, die Stelle des stellvertretenden Schriftleiters. Das Blatt erschien täglich bis zum Einmarsch der amerikanischen Truppen. Nach der Besetzung Stadtrodas durch die Rote Armee wurde Dr. Edgar Richter am 23. Juli 1945 zu einer „Unterredung“ in die sowjetische Kommandantur abgeführt, von der er nicht mehr zurückkehrte. Am 7. Dezember 1947 starb er 50-jährig im Internierungslager Fünfeichen des sowjetischen Geheimdienstes NKWD in Neubrandenburg  an Herzschwäche und  Dystrophie (schwerer Unterernährung) und wurde in einem Massengrab beigesetzt. Erst 1996 wurde Dr. Edgar Richter durch ein Schreiben des Obersten Militärstaatsanwaltes der Russischen Föderation posthum rehabilitiert.

Bis Gerhard Richter, der 1935 geborene älteste Sohn von Dr. Edgar Richter, in die Druckerei einsteigen konnte, steuerte Witwe Elfriede Richter den Betrieb allein durch schwierigste Nachkriegszeiten. 1954, mit gerade 19 Jahren, übernahm Gerhard Richter bereits die Führung des väterlichen Betriebes, drei Jahre später zählte er zu den jüngsten Handwerksmeistern Deutschlands. Gerhard Richter stellte die Druckerei vom alten Zeitungsbetrieb in eine leistungsfähige Akzidenzdruckerei um, indem er aus „Vorkriegsschrott“ das eine oder andere „gute alte Stück“ ergatterte und mit viel Kraft und Liebe wieder nutzbar machte. Nach dem Verschwinden zahlreicher privater Betriebe zu DDR-Zeiten erlangte die Druckerei Richter mit der vorhandenen Technik und den Fertigkeiten ihres innovativen Chefs eine Art Seltenheitswert. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands modernisierte Gerhard Richter mit seinen Söhnen Steffen und Karsten Richter den Betrieb grundlegend – durch die Anschaffung einer leistungsstarken Offsetdruckmaschine MAN Roland 300, die in Formatgröße und technischer Ausstattung seinerzeit einmalig in der Region Jena/Saale-Holzland-Kreis war.

Im Jahr 2008 wurde durch die Umstellung auf ein Computer-To-Plate (CTP) System von Agfa mit einem neuen Workflow die Leistungsfähigkeit und Prozessstabilität erhöht und die Geschäftsübergabe vorbereitet. Die Investition in eine neue Druckmaschine war dringend erforderlich und führte zu einer baulichen Erweiterung der Druckerei. Karsten Richter entschied sich für eine hochautomatisierte Offsetdruckmaschine Komori Lithrone 529 mit Farbsteuerung KHS-AI und Spektralfotometer vom japanischen Marktführer für Druckmaschinen.

Gerhard Richter, der die innovative Traditionsdruckerei durch schwere DDR- und Nachwende-Zeiten führte, übergab das Unternehmen 2010 mit 75 Jahren an seinen Sohn Karsten. Mit dem Schriftsetzermeister – er hatte den Vater schon seit 1989 tatkräftig unterstützt – ist bei der Buchdruckerei Emil & Dr. Edgar Richter die nunmehr vierte Generation aktiv.

Text: Friedhelm Berger